Meine Instrumente werden mindesten vier Wochen (meist 3 Monate und länger) eingespielt. Bei Kauf ist daher alles in Ordnung. Nun habe ich aber immer wieder festgestellt, dass selbst nach langem einwandfreien Funtionieren immer mal wieder Tasten klemmen. Anlass ist immer ein ganz spezielles Raumklima (Kombination aus Luftfeuchte und Temperatur). Zum Beispiel an Gewittertagen. Wenn die Luft wieder trockener wird, lößt sich das Problem manchmal von ganz alleine, manchmal bleibt es aber. Dafür gibt es verschieden Ursachen.
Verzug des Holzes. Holz steht unter ständiger innerer Spannung. Grund ist der unterschiedliche Schrumpfungs-Koeffizient in den Raum-Achsen. Bei gleichbleibender Luftfeuchte "fließt" das Holz in eine einigermaßen ausbalancierte Form. Ändert sich die Luftfeuchte, so entstehen Spannungen, die bei Gelegenheit ausgeglichen werden. Das Holz verzieht sich dabei.
Beim Auftrennen von Holz ändert sich auch immer der Spannungs-Mittelpunkt. Das Holz neigt zum nachträglichen Verziehen. Das wird von mir durch Befeuchten unterstützt und beschleunigt. Nach der Trocknung wird nachgearbeitet.
Diese Ursache tritt eher selten auf. Das Prloblem läßt sich nur durch Nacharbeiten/Schleifen lösen.
Aufquellen des Holzes. Die Passungen der Tasten sind ganz bewußt sehr eng gewählt. In seltenen Fällen zu eng für eine bestimmte Raumfeuchte. Die Taste läuft aber wieder gut bei trockener Luft. Ob nachgearbeitet werden soll ist eine Ermessensfrage.
Härchen. Das ist erfahrungsgemäß die häufigste aller Ursachen. Bei der Bearbeitung von Holz wird dieses ganz unweigerlich gequetscht. Mal mehr, mal weiniger. Einzelne Fasern werden in das Holz gedrückt und verbleiben dort. Durch Feuchtigkeit richten sich diese Fasern auf. Die Oberfläche fühlt sich pelzig an. Auch nach Trocknung läuft die Taste nicht mehr richtig. Die Reibung ist einfach zu groß.
In diesm Fall rate ich dringend von einem Nachschliff ab. Es würden wieder Fasern... (s.o.) Schnell wird dabei auch das Spiel zu groß. Die Tasten beginnen dann zu klappern.
Besser: Härchen abreiben. Dazu reibt man die Taste mit ordendlich Druck gegen die Laufflächen. Die Tangente sollte dabei satt über das normale Maß in die Spielseite geführt werden, damit auch wirklich die gesammte relevante Fläche geglättet wird. Ab und zu den Abrieb "rausklappern". Dieses Verfahren braucht etwas Geduld, ist aber sehr nachhaltig.