Tasten nachschleifen

Wenn bei klemmenden Tasten meine vorgeschlagenen Maßnahmen (bitte vorher lesen) nicht helfen, muß nachgeschliffen werden.

Vorbereitung:

Notiere die Probleme möglichst genau.

Zum Beispiel bedeutet: 2 5 v+ h-
    Reihe 2 Taste 5
    vorne horizontal und vertikal
    hinten nur horizontal

Benötigte Werkzeuge:

• Schraubenzieher 4mm
• Imbusschlüssel 2.5mm
• Zange
• Stahl-Lineal (o.ä.)
• Hammer (klein)
• Schleifwerkzeug

Zum Nachschleifen muß zunächst die untere Seitenwand komplett entfernt werden. Dazu wird die Deckleiste abgeschraubt und die Tasten 13 bis 21 der ersten Reihe entfernt.

Beim Ablegen der Tasten immer die Tasten-Reihenfolge beibehalten. Sonst hat man schnell ein Puzzle mit 55 Teilen.

Die darunter liegenden Imbusschrauben sind nur ca. 6mm eingeschraubt. Sie können danach mit der Zange vorsichtig gezogen werden.

Die Leistchen sind in eine Führung eingeschoben. Sie müssen vorher leicht angehoben werden bevor sie nach vorne entfernt werden können.

Letzteres geht leichter wenn mann sie um 90° kippt. (Die Richtung spielt  dabei keine Rolle.)

Die Tastatur ist mit langsam trocknendem Leinöl-Firnis behandelt. Desshalb verkleben die Leisten manchmal leicht miteinander. Dann mit einem dünnen Messer oder Stahl-Lineal auseinanderhebeln.

Die Leisten dürfen niemals seitlich auf Biegung belastet werden. Sie brechen sofort. Vertikal sind sie dagegen erstaunliuch flexibel und robust.

Die Querverstrebung löse ich ggf. mit leichten Hammerschläge auf die Stelle zwischen den Schrauben. Alle anderen Versuchen führten in der Vergangenheit meist zum Bruch der Leiste. (s. seitliche Belastung)

Nun können die Tasten blockweise (Reihe 1-4) entnommen werden.
Dazu müssen sie zunächst aus der verbliebenen Seitenwand gezogen werden. Ich beginne immer mit der untersten Reihe. Danach den Block etwas seitlich kippen und nach vorne entnehmen.

So arbeite ich mich bis zum letzten Problem-Block vor. Die übrigen Tasten können natürlich verbleiben.

Zum Nachschleifen verwende ich ein Stück rechteckiges Alu-Profil welches ich mit hochwertigen (scharfen) Schleifpapier der Körnung 240 oder feiner beklebt habe. Die Taste wird an einem rechtwinkligen Klötzchen geführt um eine exakte und winklige Fläche zu erhalten. Zwei Züge über die komplette Länge sollten eigentlich schon reichen.

Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Querverstrebung sollte frühzeitig verschraubt werden sonnst wird es schnell fummelig. Zu beachten: Leiste 2 und 3 müssen sauber in ihrer Führung sitzen. (Leiste 3 ist kürzer als die darüber liegende.) Leichter geht das Einsetzten, wenn mann zunächst ein dünnes Lineal zwischen den Reihen platziert und dann die Reihen auseinaderspreitzt.

Beim Verschrauben der Deckleiste müssen die Leisten auf der Stegseite fest zusammengedückt werden damit kein Spalt bleibt.

In äußerst seltenen Fällen muß auch die obere Seitenwand abgebaut werden. Achtung: der Sattel steht dann frei und kann umfallen! Ich sichere diesen indem ich ein passgenaues Klötzchen davorschraube. Bei vorsichtiger Handhabung geht's auch ohne. Dann aber Anstoßen verboten!

Und nun: Viel Erfolg!